Grundsteinlegung für das AWO Seniorenzentrum Leuna

Am 24.07.2014 war ich zur Grundsteinlegung für das AWO Seniorenzentrum Leuna eingeladen. Die Einladung resultierte daraus, dass ich 2008 in der Arbeitsgruppe „Alten- und Pflegeinrichtung Leuna“ mit gearbeitet hatte. Seiner Zeit ging es darum, dem Stadtrat von Leuna Empfehlungen und Vorschläge für ein Impulsprojekt „Seniorenwohnheim“ auszuarbeiten.
Im Rahmen meiner über zwanzigjährigen Erfahrungen in der Investitionsvorbereitung von Altenpflegeeinrichtungen erarbeitete unser damaliges Büro eine Bebauungsstudie für den benannten Standort zwischen Merseburger Straße und Albert-Einstein-Straße. Unsere Architektin, Frau Dipl. Ing.(FH) Kathleen Gerth ließ sich dabei vom Grundsatz des historischen Charakters der „Garten stadt Leuna“ leiten. Sie griff für das Hauptgebäude die städtebauliche Situation des zusammenhängenden Mietshausstandortes entlang der Albert-Einstein-Straße auf. Zur Merseburger Straße folgte ihr Bebauungsvorschlag den dort vorhandenen Reihenhäusern mit ihren niedrigeren Bebauungshöhen. In der Bebauungsstudie wiesen wir auf die zusätzlichen architektonischen Elemente, wie die Steildachform, Torbögen und Säulengänge hin.

Leider bricht die Architektur des jetzt zu verwirklichenden Gebäudes mit den baulichen Traditionen der Gartenstadt Leuna. Wie so oft, so auch hier, ist die Architektur immer auch eine subjektive Ansichtssache. Ich hätte mir aber als alter „Leunaer“, der hier seine Kindheit und seine Schulzeit verbrachte und in den Leuna-Werken seine Berufsausbildung erfuhr, auch bei diesem Objekt eine Weiterführung der baulichen Tradition gewünscht.

Am 03.11.2008 war die Tätigkeit in der Arbeitsgruppe aber zu Ende, so dass zur unmittelbaren Planung keine Erfahrungen mehr beigesteuert werden konnten. Gern hätte ich noch unsere Erfahrungen und Kenntnisse zu altengerechten Wohnungen und zu Pflegezimmern unter Steildächern eingebracht. Dies haben wir z.B. bei unserem Projekt im Senioren-Wohnpark Friedland in Mecklenburg Vorpommern, bewiesen. Auch hier mussten wir Neubauten in ein städtebaulich vorgegebenes Ensemble mit Steildächern integrieren. Trotz alledem habe ich mich über die Einladung zur Grundsteinlegung gefreut, war sie doch auch eine Gelegenheit alte Erinnerungen aufzufrischen und um zu sehen, wie das Erbe der traditionellen Gartenstadt Leuna heute gepflegt und hochgehalten wird.

Bertram Kastner

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